Kostenerstattung: wie es funktioniert

Dipmed – Deutsches Institut für Privatmedizin (2003)

Gründe für den bisherigen Misserfolg
der Kostenerstattungs-Strategien

  • kein klares privatmedizinisches Vorteilsversprechen
  • unterschiedlichste „Preisgestaltung“ in der Ärzteschaft
  • keinerlei Abstimmung mit anderen Leistungserbringern
  • obligatorische „Beratung“ durch die Krankenkasse
  • kein passendes PKV-Angebot für Zusatzversicherung

Insgesamt erinnert die seit Anfang 2004 bestehende Möglichkeit zur „Kostenerstattung für alle“ an die letzte Seehofer-Reform aus dem Jahre 1997. Selbst die Gesetzesbegründung wurde im Wortlaut übernommen: „Frei die Versorgungsform wählen zu können, entspricht der Vorstellung vom mündigen Bürger, der selbst entscheidet, was für ihn zweckmäßig ist.“ Dass die „Kostenerstattung für alle“ bis zu ihrem vorzeitigen Ende nach dem Regierungswechsel im Jahre 1998 keine echte Chance hatte, lag auch an der Trägheit der ärztlichen Körperschaften, die ihren Mitgliedern immer nur sagten, wie es nicht geht, anstatt praktikable Handlungsoptionen aufzuzeigen.

Nunmehr ergibt sich eine neue Chance, die Optionen der Kostenerstattung darzustellen und sie auf diese Weise behutsam und sozialverträglich in der Versorgungsrealität zu etablieren. Allerdings haben die bisherigen Erfahrungen mit der neu geregelten Kostenerstattung gezeigt, dass nur ein abgestimmtes Vorgehen der ambulanten Leistungserbringer mit einem klaren Versorgungsangebot an die Patienten zum Ziel führen kann. Deswegen haben isolierte Ansätze einzelner Ärzte oder auch einzelner Arztgruppen wegen der Komplexität der Materie keinerlei Aussicht auf Erfolg, sondern verleihen der Kostenerstattung in der Öffentlichkeit eher noch ein schlechtes Image.